Freitag, 19. August 2011

Auf einmal bist du nicht mehr da

Das Internet ist schon lange kein Ort mehr, wo nur noch nach Informationen gesucht wird. Viel mehr ist daraus ein Ort des Kennenlernen und Kommunizierens geworden. Über Facebook, Twitter und Co. lernt man über die Zeit viele interessante Leute kennen und aus der ein oder anderen Bekanntschaft wird auch schonmal eine innige Freundschaft. Doch was ist, wenn plötzlich der so heiß geliebte Freund verschwunden ist? Gestern hat man noch täglich miteinander geschrieben und heute schon herrscht gähnende Stille.

Zu Beginn denkt man sicherlich, "Hey, die oder der ist heute einfach nicht da. Er/Sie macht grad was schönes", oder so ähnlich. Erst wenn man längere Zeit nichts mehr voneinander hört wird man stutzig. Was ist da los? Warum meldet er/sie sich nicht? Habe ich etwas falsches gesagt? Neben der Sorge um den innigen Kontakt, kommt vielleicht bei dem ein oder anderen eine kleine Wut auf. So ging es mir zumindest, als sich urplötzlich eine gute Freundin nicht mehr gemeldet hat.

Oftmals hört man sehr lange nichts mehr von der Person, in manchen Fällen sogar nie wieder ein Wort. Wirklich schlimm wird es, wenn man Wochen, Monate oder gar Jahre später erst erfährt, dass die Person verstorben ist. Die Trauer ist groß und der Schmerz sitzt oft tief.

Aktuell wird gerade um die geliebte Twitter-Userin Ulla147 getrauert. Mit ihren aufmunternden und lebensfrohen Tweets hat sie ihre Follower jeden Tag aufs neue erfreut (siehe: http://www.tipblog.de/was-passiert-eigentlich-wenn-ein-twitterer-verstirbt/).
Im Gegensatz zu vielen anderen Usern, von denen man wirklich nichts oder erst sehr sehr spät erfährt, was mit Ihnen passiert ist, hat der Ehemann von Ulla kurz nach Ihrem Tod einen Tweet darüber abgesetzt. So wussten alle Follower bescheid, konnten trauern und ihre Anteilnahme zeigen (sie kauften gemeinsam einen schönen Grabschmuck).

Zum Glück hatte Ullas Mann ihre Zugangsdaten zu Twitter, ich kenne viele, dessen Daten so geheim sind, dass noch nicht einmal der eigene Mann, Freund, die Eltern, Geschwister oder sonst eine nahestehende Person sie hat. Wenn dann etwas passiert, herrscht Schweigen im Netz.
Damit so etwas nicht passiert, finde ich sollte, jeder seine ganz eigenen Vorkehrungen treffen. Ich für meinen Teil, habe alle Passwörter sorgfältig hinterlegt, sodass im Falle eines Falles eine geliebte Person von mir, allen anderen mitteilen kann was passiert ist.

Allerdings würde ich nicht (wie im Blog von Webmasterfriday angedacht) diese Daten im Testament mit aufnehmen. Der enge Kontakt mit meinem "Followern" und Freunden ist mir zwar sehr wichtig, aber ich denke, dass eine private Absprache reicht. Oder was meint ihr dazu?

Würdet ihr eure Daten und einen letzten Wunsch bzgl. eurer Freunde im Netz in eurem Testament verewigen?

Weitere Informationen zu diesem spannenden Thema und weiterführende Links findet ihr unter http://www.webmasterfriday.de/blog/virtueller-nachlass-wenn-eine-online-bekanntschaft-stirbt

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